17.05.2021 | Politik Gesellschaft

Ver-rückte Welt

Die App ’’Fogo Cruzado’’ warnt die Nutzer, wenn es in der Nähe eine Schiesserei gibt.

Bericht über Brasilien. Quelle: Der Bund 2021_03_02

30.11.2020 | Fotografie

Fotografie

Leonard Freed, Oktober 1964, Foto über Martin Luther King beim Empfang bei seiner Rückkehr in die USA nach der Entgegennahme des Friedensnobelpreises:

‚,Prominente zu fotografieren hat mich nie interessiert, mein Interesse galt Menschen. Nehmen sie zum Beispiel Martin Luther King. Er ist eine Ikone, die Menschen wollen ihn berühren, er ist kein menschliches Wesen mehr, rings um ihn sind nichts als Arme, er ist abgeschirmt. Sehen sie sich die Blicke an. Mich interessieren mehr die Menschen und ihre Hände als Martin Luther King selbst.’’

Zum Thema Fotojournalismus schreibt er: ‚‚Mir geht es um Gesichter in Bezug zur Stadt, zur Umgebung. Fotojournalismus muss spezifisch sein, er braucht Bilder mit sachlichen Aussagen. Ich unterschiede grundsätzlich zwischen Bildern mit Informations- und Gefühlsgehalt. Ich mache keine Informationsbilder. Ich bin kein Journalist. Ich bin Autor. Fakten interessieren mich nicht. Ich will Atmosphäre vermitteln.’’

Aus: Magnum Contact Sheets, hrsg. Von Kristen Lubben‚ Schirmer Mosel’, ISBN 13: 978-3-8296-0500-2, S. 145.

19.11.2020 | Mensch Gesundheit Gesellschaft Afrika

Corona-Krise

''Yes man, I need money.. it's just about sitting here: it's raining, everything is closed - the borders. Nothing going - coming.''

Che, Gambia 2020

Ausstellungstext zu ‚Ne laisse pas le Crocodile Corona manger l’art et les musiciens!‘ http://www.photobastei.ch/ November 2020

07.11.2020 | Politik Amerika

Politik

Die Lügen der Superlative sind beendet

09.10.2020 | Island Reisen Reisefotografie Landschaftsfotografie Mensch Gesellschaft

Island – die Insel der Verzauberung

Die Anziehungskraft der Natur und die Herzlichkeit der Isländer*innen wirkte so stark auf mich, dass ich das Land in zwei aufeinanderfolgenden Jahren besuchte. Die Reisen hätten nicht unterschiedlicher sein können.

Auf der ersten Reise staunte ich über die Zurückhaltung der Inselbevölkerung. Wenn der Reisende aber auf die Einheimischen zugeht, lernt er eine aufgeschlossene, wissende Gesellschaft kennen.

Das Wetter zeigte sich isländisch turbulent. Auf der 2017-Reise fiel ab Mitte September während vier Wochen viel Wasser vom Himmel. Im Juli 2018 strahlte mir einen Monat lang die Sonne entgegen. Einzig der Wind war auf beiden Reisen konstant, konstant stark.

09.10.2020 | Fahrrad Island Reisen Reisefotografie Landschaftsfotografie Mensch Gesellschaft

Fahren um der Erfahrung Willen

Ich bin ein Reisefotograf, ein Fotograf, der Land und Leute abbildet. Reisen ist Staunen mit offenen Augen - Erfahrungen machen. Ich muss nichts. Oft lassen mich Gefühle in eine Richtung gehen und im Nachhinein stelle ich die Folgerichtigkeit der Route fest.

Island ist ein einziges Motiv. Ich wollte das Licht der Insel bildlich wiedergeben. Ich fotografiere digital und analog. Diese Medien bringen mich zu einer gewollten Langsamkeit. Ich kann auf eine Lichtsituation warten, beharrlich.

Während fünf Wochen er-fahre ich dieses wunderbares Naturland mit seinen bodenständigen Bewohnern.

Mein Fortbewegungsmittel ist das Fahrrad, es bietet mir die ideale Reisegeschwindigkeit. Für das Fotografieren jederzeit anhalten können, über jede Leitplanke schauen können, die Ausrüstung aufstellen, für den Bezug zu den Menschen ein Maximum an Begegnungsmöglichkeiten.

Ich fliege aus ökologischen Gründen nicht. Ich bestreite meine Reisen mit dem Fahrrad und öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Art der Anreise bringt mich meinem Reiseziel bewusst langsam näher. Von Zuhause los, mit dem Zug in den Norden reisen, in Dänemark die Fähre nach Seydisfjordur, Island besteigen und vom Osten über die Ringstrasse westwärts in die Hauptstadt pedalen. Ich bin Mitte September der nordeuropäischen Wetterlaune ausgesetzt. Für Velowanderer eine Alltäglichkeit, trotzdem will ich keine Risiken eingehen. Vielleicht durchkreuzen die Witterungsbedingungen meine Reisepläne und ich muss nichts - nur umdenken. Deshalb kannte ich keine feste Reiseroute.

Seit dreissig Jahren reise ich mit dem Fahrrad für mehrere Wochen durch Europa, alleine - so kann jederzeit angehalten werden: Um mit Menschen in Kontakt zu treten oder die Kamera in Position zu bringen. Reisen ist eine bekannte Türe hinter sich schliessen und viele neue aufstossen. Die Neugier biegt in eine Seitenstrasse ein, hinter der Steigung erwartet Dich beeindruckende Weite, die Müdigkeit lässt einen bei einer Waldlichtung rasten.

Über die Jahre führte mich der Weg immer wieder ans Meer. Wellen, unzählbar und jede für sich ein Juwel. Überschwänglich spülen sie Neuigkeiten ans Ufer, schlagen hart an die Felsen oder bringen bei gemässigtem Wind durch ihren Gleichklang dem Betrachter Ruhe.

Galizien - ein Zauberwort - breitete alle seine Schönheiten vor meinem Rad aus. Die nordwestspanische Küste zeigte sich mir mit seinen vielen Facetten. Auf Meereshöhe nie gesehenen Farbschichten fassungslos gegenüberstehen, unter Wolkengemälden sich ein Reisezwerg fühlen, zwischen scharfkantigen Felsen die Erdrundung aufnehmen oder in Finisterre dem Ende der Welt gegenüber sein.

Tauchen Sie mit ein!

10.05.2020 | Kunst Mensch Gesellschaft

An die Künstler*innen der Zukunft: 'Verliert nicht aus den Augen, was wirklich getan werden muss'

An die Künstler der Zukunft.

Verliert nicht aus den Augen, was wirklich getan werden muss. 'Vorhersehbar sind nicht der Mensch und die Gesellschaft, nur der technische Fortschritt'.

Milo Rau (*1977) in Bern, künstlerischer Leiter des International Institute of political Murder (IIPM)) im Telefongespräch mit Alexandra von Arx, 2014. https://zett.zhdk.ch/2016/04/21/milo-rau/