30.11.2020 | Fotografie
Fotografie
Leonard Freed, Oktober 1964, Foto über Martin Luther King beim Empfang bei seiner Rückkehr in die USA nach der Entgegennahme des Friedensnobelpreises:
‚,Prominente zu fotografieren hat mich nie interessiert, mein Interesse galt Menschen. Nehmen sie zum Beispiel Martin Luther King. Er ist eine Ikone, die Menschen wollen ihn berühren, er ist kein menschliches Wesen mehr, rings um ihn sind nichts als Arme, er ist abgeschirmt. Sehen sie sich die Blicke an. Mich interessieren mehr die Menschen und ihre Hände als Martin Luther King selbst.’’
Zum Thema Fotojournalismus schreibt er: ‚‚Mir geht es um Gesichter in Bezug zur Stadt, zur Umgebung. Fotojournalismus muss spezifisch sein, er braucht Bilder mit sachlichen Aussagen. Ich unterschiede grundsätzlich zwischen Bildern mit Informations- und Gefühlsgehalt. Ich mache keine Informationsbilder. Ich bin kein Journalist. Ich bin Autor. Fakten interessieren mich nicht. Ich will Atmosphäre vermitteln.’’
Aus: Magnum Contact Sheets, hrsg. Von Kristen Lubben‚ Schirmer Mosel’, ISBN 13: 978-3-8296-0500-2, S. 145.